Besonders jetzt in der kalten Jahreszeit sind Saunagänge sehr beliebt. Das Wort „Sauna“ kommt aus dem finnischen und bedeutet so viel, wie Raum aus Holz. In Finnland wird das Saunieren schon seit sehr langer Zeit angewendet, jedoch war der Hauptzweck einer Sauna früher die Hygiene und Reinhaltung des Körpers. Heute wird sie hauptsächlich zur Stärkung, von Kreislauf und Immunsystem verwendet. Die Sauna eignet sich optimal um die Poren zu öffnen und den Körper zur Selbstreinigung anzuregen.
Die Temperaturen einer Sauna bewegen sich zwischen 85 - 100°C. Die Luftfeuchtigkeit wird hier sehr gering gehalten, bei ca. 5-10%. Nur während des Aufgusses kann die Luftfeuchtigkeit auf ca. 30% ansteigen. Dieses Schwitzen bei trockener Hitze und sehr heißer Luft öffnet die Poren und reinigt diese.
Die Richtige Vorbereitung
Generell ist es wichtig, dass Sie sich für einen Saunabesuch viel Zeit nehmen. Planen Sie am besten einen ganzen Tag nur für sich ein, denn Hektik und Stress bei Zeitmangel können den Effekt einer wohltuenden Sauna vermindern. Besonders Anfänger sollten lieber morgens oder vormittags in die Sauna gehen, da der Körper in der Sauna angeregt wird auf Hochtouren zu laufen. Dies kann zu Einschlafproblemen führen.
Vor dem Saunabesuch ist es wichtig, dass Sie etwas essen. Jedoch sollten Sie darauf achten, was Sie zu sich nehmen. Fettige Speisen strengen den Körper an, da dieser viel verdauen muss. Da der Körper aber ohnehin schon angeregt wird kann das sehr ermüdend sein. Wenn Sie gar nichts essen kann die Hitze zu Kreislaufproblemen führen, da der Körper zu geschwächt zum Arbeiten ist.
Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihren freihängenden Schmuck ablegen, denn eine Kette, welche keinen Körperkontakt hat kann sich sehr stark erhitzen und führt zu schlimmen Verbrennungen. Ringe und Ohrstecker sind eigentlich ungefährlich, da Sie aufgrund des ständigen Körperkontaktes nicht heiß werden. Brillen können in der Regel am Saunaeingang abgelegt werden, da diese nur beschlagen würden. Sie können natürlich auch Kontaktlinsen tragen, das sollte kein Problem darstellen. Beachten Sie aber, dass Sie öfters Blinzeln, damit die Augen nicht austrocknen.
Der Albauf des Saunagangs
Den folgenden Ablauf eines Saunabesuchs sollten Sie ca. 2-3 Mal wiederholen, je nach Ihrem Wohlbefinden. Es ist wichtig, dass Sie sich ins Gedächtnis rufen, dass die Zeitangaben für die einzelnen Phasen nur grobe Richtwerte sind. Sie sollten die Zeit also immer nach Ihrem eigenen Ermessen und Gefühl einteilen.
Spätestens, nach der letzten Wiederholung sollten Sie 1-2 Liter Mineralwasser oder Fruchtsaftschorle trinken. Ihr Körper Schwitz beim Saunieren sehr stark und verliert sehr viel Flüssigkeit. Diesen Verlust müssen Sie unbedingt ausgleichen.
Vor dem Betreten der Sauna
Es ist sehr wichtig, dass Sie vor dem Saunagang duschen. So können sich Kosmetik und Schmutz lösen, damit die Haut besser Atmen und Schwitzen kann. Außerdem ist es sehr viel hygienischer. Achten Sie darauf, dass Sie sich vor dem Betreten der Sauna gründlich abtrocknen, da die Tropfen auf Ihrer Haut den Körper kühlen würden und so das Schwitzen verzögert wird.
Der Saunagang
In der Sauna ist es ratsam wenig bis keine Kleidung zu tragen. Informieren Sie sich vorher darüber, ob es sich um eine Textilsauna handelt oder nicht. Die Kleidung ist deshalb schlecht für das Saunieren, da die synthetischen Stoffe das Aufnehmen der Hitze verhindern. Nehmen Sie auf jeden Fall ein Handtuch als Unterlage mit, da es als unhygienisch gilt, wenn der Schweiß direkt auf das Holz kommt.
Setzten oder legen Sie sich auf eine Bank Ihrer Wahl. Bedenken Sie jedoch, je höher, desto heißer. Anfänger sollten sich lieber erstmal auf eine der unteren Bänke niederlassen. Versuchen Sie einen Platzwechsel während des Saunierens zu vermeiden, da sich andere Saunabesucher gestört fühlen könnten. Planen Sie ca. 8-15 Minuten pro Saunagang ein. Sollten Sie sich schon vorher unwohlfühlen können Sie die Sauna verlassen. Die Gesundheit und das Wohlbefinden gehen vor. Generell gilt aber lieber kurz und intensiv.
Nach dem Saunieren
Nach jedem Saunagang folgt eine ca. 15 minütige Abkühlphase. Gehen Sie erst an die frische Luft und Atmen Sie tief ein. Das ist besonders wichtig, da der Sauerstoffgehalt in einer Sauna oft sehr gering ist. Haben Sich Ihre Lungen wieder an den frischen Sauerstoff gewöhnt sollten Sie eine kalte Dusche nehmen. Das regt den Kreislauf zusätzlich an und härtet den Körper ab, damit wird das Immunsystem gestärkt. Nach der ersten Dusche können Sie auch gerne in ein Tauchbecken gehen, um sich weiter abzukühlen. Diese funktionieren nach dem Kneipp-Bade-Prinzip.
Nach der Abkühlung sollten Sie Ihrem Körper eine ca. 15 minütige Ruhepause in einem Ruheraum gönnen. Legen Sie sich auf eine Liege und entspannen Sie sich. Diese Phase hilft dem Körper bei der Entspannung und beim Nachschwitzen.
Der Saunaaufguss
Der Saunaaufguss hat über die Jahre an Bedeutung gewonnen und es hat sich in vielen Ländern eine regelrechte Zeremonie entwickelt. Diese Zeremonie wird in öffentlichen Saunen vom Saunameister durchgeführt und ist im Normalfall für die Saunabesucher untersagt. Bei dem Aufguss werden die heißen Steine des Ofens mit heißem oder kaltem Wasser übergossen. Oft ist dieses Wasser mit ätherischen Ölen und Kräutern versetzt. Daher sollten Sie sich darüber informieren, welche Öle verwendet werden, um allergischen Reaktionen vorzubeugen.
Da den meisten Besuchern diese Zeremonie heilig ist und die Wirkung des Aufgusses geschwächt würde, sollten Sie es vermeiden die Türe in dieser Zeit zu öffnen. Sollten Sie sich allerdings unwohlfühlen könne Sie die Sauna jederzeit verlassen. Die Gesundheit geht vor.
Das Wasser, welches auf die Steine gegossen wird verdampft, steigt an die Decke und erhöht die Luftfeuchtigkeit für einen kurzen Moment, weswegen es an den oberen Plätzen oft sehr schmerzhaft heiß werden kann. Unerfahrene Saunabesucher sollten sich daher einen Platz weiter unten suchen.
In Deutschland wird der Dampf mit einem sogenannten Wacheltuch verteilt, indem der Saunameister die Luft mit einigen schwungvollen Bewegungen verteilt. Auch die schützende Luftschicht auf der Haut wird aufgewirbelt, weshalb viele ein kurzes brennen empfinden. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sich Ihr Körper noch ein bisschen mehr erhitzt. Die Zeremonie des Aufgusses ist von Land zu Land unterschiedlich. In Finnland z.B. wird der Dampf nicht verteilt, weshalb die oberen Plätze extrem heiß werden und die unteren von Anfängern und Kindern belegt werden könne.
Achtung: Wenn Sie selbst einen Aufguss machen, sollten Sie die ätherischen Öle niemals direkt auf die heißen Steine geben, da sonst eine große Brant Gefahr besteht.
Der Sauna Knigge
Um einen angenehmen und erfolgreichen Tag in der Sauna zu verbringen sollten Sie immer einige Regeln beachten. Denken Sie daran, dass Sie in einer öffentlichen Sauna nicht alleine sind und nehmen Sie Rücksicht. Im Folgenden können Sie einige der wichtigsten Regeln für ein entspanntes Miteinander in der Sauna nachlesen:
1. Essen Sie vor Ihrem Saunabesuch kein Knoblauch und trinken Sie keinen Alkohol. Durch das Schwitzen werden die
Duftstoffe stärken nach außen geleitet, als sonst, daher kann es zu unangenehmen Gerüchen kommen, welche die anderen
Saunagäste stören.
2. Im deutschsprachigen Raum ist es üblich sich vor dem Saunagang zu duschen. Dies ist nicht nur besser für die
Schweißbildung, sondern auch für die Hygiene. Es gilt als sehr unhygienisch vor dem Saunieren nicht zu duschen.
3. Bei einem Besuch in der Wellnessoase oder im Schwimmbad dürfen die Badeschlappen zwar nicht fehlen, aber ziehen Sie
diese bitte vor dem Betreten der Sauna aus. Es ist unhygienisch, da sich Schmutz an den Schuhen festsetzt, welchen Sie
mit in die Sauna bringen. Zudem verhindert der synthetische Stoff die Selbstreinigung der Haut und kann das Schwitzen
sogar behindern.
4. Aus Höflichkeit gehört es sich einfach die restlichen Gäste beim Betreten zu grüßen. Dasselbe gilt für das Verlassen der
Sauna. Verabschieden Sie sich kurz.
5. Vergessen Sie auf keinen Fall das mitgebrachte Handtuch unter sich auszubreiten, denn es ist extrem unhygienisch, wenn
Ihr Schweiß direkt auf das Holz kommt. Das hinterlässt kleine, nasse Flecken. Denken Sie daran, dass auch andere Gäste
sich noch an diesen Platz setzten möchten. Wöllten Sie in dem Schweiß eines anderen sitzen?
6. Setzten Sie sich in der Sauna, aus Rücksicht auf die anderen, ordentlich hin. Es ist sehr unhöflich sich extra breit zu machen
und sich sehr ausladend, etwa mit ausgebreiteten Beinen, hinzusetzten.
7. An einem besonders kalten Tag kann es schon mal sehr voll werden in der Sauna, versuchen Sie dennoch einen
Mindestabstand von 30-50 cm zu wahren. Das hat den einfachen Grund der Privatsphäre. Sie fühlen sich doch sicherlich
auch nicht sehr wohl, wenn Ihnen ein fremder Mensch auf die Pelle rückt. Geben Sie auch auf die Handtücher der anderen
Acht. Treten Sie nicht darauf, das wäre unhygienisch und unhöflich.
8. Auch das Anstarren der anderen Saunabesucher gehört sich nicht. Behalten Sie Ihre Augen bei sich und entspannen Sie
sich einfach. Jemanden anzustarren macht nur die wohltuende Entspannung der Sauna zu Nichte.
9. Bitte wischen Sie sich niemals mit der Hand den Schweiß vom Körper. Es wäre möglich, dass Sie jemanden anderen mit
den kleinen Tröpfchen erwischen. Das wäre äußerst unhöflich und unhygienisch.
10. Ein altes finnisches Sprichwort sagt, dass man sich in der Sauna, wie in einer Kirche benehmen sollte. Das heißt Sie
sollten keine lauten Gespräche führen. Sich ab und an etwas zu zuflüstern ist schon in Ordnung, solange es nicht
überhandnimmt. Bedenken Sie eine Sauna ist ein Ort der Ruhe und Entspannung.
11. Wenn Sie ohne Bekleidung Saunieren sollten Sie unbedingt daran denken sich beim Verlassen der Sauna zu bedecken. Es
gehört sich nicht unbekleidet über die Flure zu laufen. Legen Sie Ihren Bademantel um oder umwickeln Sie sich mit Ihrem
Handtuch, damit sich andere Gäste nicht gestört fühlen.
12. Nach dem Saunieren ist es wichtig, dass Sie sich abduschen, bevor Sie das Tauchbecken verwenden. Beim Schwitzen
haben sich Schmutz, Schadstoffe und Krankheitserreger auf Ihrer Haut gesammelt, welche nun abgeduscht werden
müssen.
Diese im Tauchbecken zu verteilen wäre unhygienisch und unhöflich.
13. Zum Schluss ist es sehr wichtig, dass Sie im Ruheraum auch ruhig sind. Zwar sagt das der Name schon aus, aber es gibt
immer wieder Besucher, die gerne und viel Reden und den ganzen Raum unterhalten. In diesem Raum sollte jedoch jeder
zur Ruhe kommen und sich entspannen.
Wann ist vom Saunieren abzuraten?
Patienten mit Herz-/Kreislaufproblemen, erhöhtem Herzinfarktrisiko oder Herzrhythmusstörungen sollten auf den Saunagang verzichten. Wenn Sie dennoch auf die Sauna nicht verzichten möchten sollten Sie das Thema vorher bei Ihrem Arzt ansprechen und Ihn um Rat bitten.
Für Patienten mit erhöhtem Blutdruck können zwar ohne Bedenken in die Sauna gehen, sollten aber auf Tauchbäder zur Abkühlung verzichten. Auch mit den kalten Duschen sollten Sie eher vorsichtig sein, da sich bei der plötzlichen Kälte die Gefäße rasch zusammenziehen und der Blutdruck erhöht werden kann.
Patienten mit niedrigem Blutdruck dagegen sollten in der Sauna aufpassen. Achten Sie genau auf Ihren Körper und seine Signale. Sollten Sie anfangen die Hitze als unangenehm zu empfinden, dann gehen Sie sofort raus. Das Duschen und Baden ist für Sie aber kein Problem, im Gegenteil das ist sogar sehr gut.
Wenn Sie an ungeklärtem Schwindel leiden ist ein Saunagang nicht zu empfehlen. Da die Temperaturen in der Sauna sehr hoch sind kann der Temperaturwechsel negative Auswirkungen haben.
Schlaganfall Patienten, sowie Menschen mit Nierenproblemen sollten ebenfalls auf das Saunieren verzichten. Die Nierenfunktionen werden beim Saunagang verringert, daher sollten Sie, wenn Sie Probleme mit den Nieren haben unbedingt mit Ihrem Arzt absprechen, ob ein Gang in die Sauna in Frage kommt. Jedenfalls sollten Sie extra viel trinken.
Bei Rheuma Patienten kommt es darauf an, ob Sie gerade in einer Phase mit oder ohne Symptome sind. In den Symptomfreien Phasen kann ein Saunagang sogar helfen. Leiden Sie jedoch unter akuten Symptomen kann das Saunieren den Zustand verschlechtern.
Wer an Krampfadern und Thrombose zu leiden hat, ist ebenfalls nicht für einen Saunagang geeignet. Die gefäßerweiternde Eigenschaft der trockenen Hitze würde Ihre Probleme nur verschlimmern, daher sollten Sie lieber verzichten.
Ein Saunagang stärkt zwar das Immunsystem, ist aber nur zur Vorbeugung gedacht! Leiden Sie an einem akuten grippalen Infekt und leiden unter Fieber, dann sollten Sie auf keinen Fall in die Saunaa gehen.
Was die Sauna alles kann
Durch die große Hitze in der Sauna können sich die Poren auf unserer Haut öffnen. Die Haut wird zur Selbstreinigung angeregt. Das Hautbild des Saunabesuchers wird gereinigt und wirkt strahlender als zuvor. Auch Hornhäute werden verbessert und die Haut fühlt sich um ein vielfaches weicher an.
Besonders im Winter hilft das Saunieren optimal bei der Unterstützung des Immunsystems. Deshalb ist die Sauna hervorragend zum Vorbeugen von Krankheiten geeignet.
Auch das Herz-/Kreislaufsystem profitiert von einem ausgiebigen Saunagang. Da die Gefäße im Körper geweitet werden wird die Durchblutung angekurbelt. Das regt natürlich wiederrum den Stoffwechsel an.
Durch Ruhe, Hitze und Schweiß kann sich der Körper entspannen, d.h. die Muskeln entkrampfen. Bei Rückenschmerzen oder ähnlichem kann das sehr hilfreich sein. Diese Entspannung verringert auch den Druck auf Knochen und Gelenke, um diese zu entlasten. Der Anfallende Stress löst ein vitalisierendes Gefühl aus, sodass Sie sich nach dem Saunieren wieder entspannt und wohl fühlen.
Viel Spaß beim Saunieren!